Die Hitzewelle war ja insgesamt eher unerfreulich – sei es für Bauern, ältere und gebrechliche Menschen oder einfach nur Sarahs, die die Hitze hassen – aber noch jemand hat drunter gelitten: die Aquarien. Nicht nur meines, sondern, wenn man dem Aquarienfachhändler meines Vertrauens glauben kann, so ziemlich ALLE.
So ein Becken ist ein diffiziles, ineinander verschränktes Ökosystem – das innerhalb von bestimmten Parametern funktioniert. Im Fall von meinem ist es auf die Wohlfühltemperatur bestimmter Amazonasarten eingestellt – vor allem auf meine Geliebten Guppies – und bewegt sich zwischen 24 und 26 Grad. Wenn nun aber die Temperaturen konstant und über Wochen weit darüber liegen, dann wärmt sich auch das Wasser auf, nützliche Bakterien sterben, Algenwuchs nimmt überhand… und plötzlich kippt das System. Dann steigt der Nitrit-Spiegel im Wasser, was für die Fische etwa so ist, als hätten sie eine chronische Rauchgasvergiftung. Nicht gesund. Gegenmaßnahmen haben wenig gefruchtet: Ich war bei Höchstzeiten der Hitzewelle bei mehreren 50%-Wasserwechsel in der Woche und hatte einen kleinen Ventilator über dem Becken laufen, aber ohne nennenswerten Erfolg.
Endergebnis sind viele tote Fische und sehr, sehr, SEHR viele Algen im Becken. Hab die letzten drei Tage neben dem Chutney-Kochen vor allem mit dem Beckenputzen verbracht, um so viele der Algen wie möglich zu erledigen. Und hab jetzt eben noch einmal über siebzig Euro für zwanzig hungrige Garnelen hingelegt, die mir im Kampf gegen die Algen als Verstärkung dienen sollen. Mit ein bisschen Glück sollte sich das Becken danach (auch mit den sinkenden Temperaturen) wieder fangen und ich kann in ein, zwei Wochen neue Fische holen.
Ich weiß, im Kontext der großen Klimakatastrophe ist ein gekipptes Becken, echt nicht viel, aber… es ist frustrierend. Sehr, sehr frustrierend. Und ich mochte meine Guppys.
Garnelenpower! The Guppies will return…