WAHL-VERBAL-WERKZEUGKASTEN NR. 6

„Denen da oben eins Auswischen“, „Gegen das Establishment“ und „Es muss sich einfach was ändern!“

Wieder dieses faszinierende Phänomen, dass die FPÖ – und Hoferle – sich als die Rebellen positioniert haben, die Kämpfer wieder das Establishment.
Dass die Definition von ‚Establishment‘ sich anscheinend drastisch geändert hat, seit dem ich das letzte Mal nachgeschaut hab, ist die eine Sache -Trump gehört ja anscheinend nicht dazu, obwohl er in einem Palast haust, der aussieht wie das Dickdarmende von König Krösus.
Nein, ‚das Establishment‘ ist in den letzten Jahren immer mehr ein akademisches, eine empfundene Bildungselite. Und denen will man anscheinend eines reinhauen. Wer die wirklich Mächtigen und Besitzenden sind, das ist dabei anscheinend schon mal egal.

a) Also, als erstes – fordert eine Definition von ‚denen da oben‘ von eurem Gesprächspartner. Die meisten scheinen da einen sehr Nebulösen begriff zu haben, der irgendwie auf ‚linke Akademiker‘ hinausläuft.

b) Biographisch:
Alexander Van der Bellen ist ein politischer Quereinsteiger, einer, der sogar in der eigenen Partei immer wieder mal angeeckt ist, wenn er anderer Meinung war und die vertreten hat.
Hofer hingegen kommt aus einer gutbürgerlichen Familie, ist dem Vater in die Politik gefolgt und seit vielen, vielen Jahren Berufspolitiker mit haufenweise Verbindungen überall hin. Ein braver Diener seiner Partei.
Wenn jemand von den beiden Establishment ist, dann er.

c) Parteipolitisch:
Erinnert euren Gesprächspartner gnädig daran, dass Hofer zu einer Partei gehört, die schon mehr als ein halbes Jahrzehnt Regierungspartei war. Das sind keine Politischen New-Comer, die alles aufmischen wollen, das sind Machtpolitiker.
Und die heute einmal im Jahr einen Ball in der Hofburg feiert, unter anderem mit Leuten wie Kickl und Gudenus, die so Establismentig sind, wie man nur sein kann. Kleine Leute sehen anders aus.

d) Was das ‚die da oben‘ und ‚es muss sich etwas ändern‘ angeht…
Die Burschen waren schon mal SECHS JAHRE LANG and Regierung und nichts hat sich geändert. Oder, halt, doch, hat sich – für den ‚kleinen Mann‘ ist es unbequemer Geworden, unsicherer. (Dazu dann noch einen eigenen Post).
Fakt ist – die Politik der Schwarz-Blauen Regierung hat vor allem den Reichen geholfen, beispielsweise durch geringere Umstatzsteuern für Konzerne, während die Arbeitnehmer gleich viel oder mehr bezahlt haben. DAS ist Establishment, meine Leute. Und so hält es sich an der Macht.

e) Und davon, wie sich die angebliche Anti-Establishment-für-den-kleinen-Mann-Partei in ihrer Amtszeit die Taschen vollgeschaufelt hat (siehe Grasser, Maischberger, etc), davon wollen wir gar nicht anfangen, oder? HYPO-Skandal, anyone? Soweit ich weiß, wird die unterm Strich jeden einzelnen Österreicher um die 4000 Euro kosten. Das verdanken wir den Blauen.
Die FPÖ kann jetzt gerne so tun, als sei das die alte Riege gewesen – der Gesichterwechsel an der Spitze hat sicher viel damit zu tun, diesen Eindruck zu erwecken – aber das ist völliger Mumpitz. Strache war damals schon im engeren Kreis Haiders, sein Stellvertreter, war an Entscheidungsfindungen beteiligt. Und Freund Hofer war damals auch nicht grad der Rebell, der von innen heraus gegen die Korruption der Partei gekämpft hat, oder?

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